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Am vergangenen Montag (15.3.2021) wurde in Rom für den Bereich der katholischen Kirche das Verbot der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare bekanntgegeben. Es hat bei vielen Menschen Unverständnis, Kopfschütteln oder sogar Fassungslosigkeit ausgelöst. Viele Seelsorgerinnen und Seelsorger – und darüber hinaus viele, die sich in unserer Kirche engagieren – fühlen sich durch dieses Schreiben in ihren Absichten und in ihrem Handeln nicht richtig wiedergegeben.


Wir sind traurig darüber, dass dadurch einmal mehr von der Institution der Amtskirche eine Botschaft der Ausgrenzung ausgeht. Das Evangelium verstehen wir anders. Jesus Christus ist ausdrücklich auf Menschen zugegangen, die in seiner Zeit in der offiziellen Gesellschaft keinen Platz fanden.
Wir verstehen nicht, dass die gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse in den Natur- und Humanwissenschaften durch die Glaubenskongregation in Rom nicht insoweit eine Anerkennung finden, dass zumindest ein Zusammenleben gleichgeschlechtlicher Partnerschaften gesegnet werden kann.
Wir bedauern zutiefst, dass Menschen mit einer gleichgeschlechtlichen Identität sich durch die Entscheidung in Rom in ihrer Würde verletzt und nicht gesehen, ja im Grunde nicht verstanden fühlen. In einer Zeit, in der erschreckend viele Menschen den Kirchen enttäuscht und empört den Rücken zuwenden, werden wir vom Pastoralteam in Bad Kissingen Menschen mit einer gleichgeschlechtlichen Identität willkommen heißen, ihnen zuhören und, falls sie es wünschen, eine Segnung ihrer Partnerschaft nicht verweigern.

Stellvertretend für das Pastoralteam im Raum Bad Kissingen

Pfarrvikar Matthias Karwath

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