Hausgottesdienste
Hausgottesdienst: So, der 201.06.2025, 7. Sonntag der Osterzeit
Hausgottesdienst
7. Sonntag Osterzeit / C,
01.06.2025
Lied: Mein ganzes Herz erhebet dich (Gotteslob 143)
Einleitung
Wir stehen im Kirchenjahr zwischen der Himmelfahrt Christi und der Ausgießung des Hl. Geistes zu Pfingsten. Die Jünger sind um Maria versammelt und warten in Jerusalem auf das Kommende.
Ein guter Zeitpunkt für sie und für uns, über all das nachzudenken, was Jesus getan und gesagt hat und was ihm Sorge gemacht hat. In seiner Abschiedsrede hat er inständig um Einheit seiner Jüngerschaft gebetet. Diese Einheit war durch die ganze Geschichte der Kirche hindurch immer wieder gefährdet. Wie kann sie erreicht werden? Diese Frage sollte uns auch heute beschäftigen. Am Beginn unserer Feier bitten wir den Herrn um den verheißenen Beistand.
Kyrie-Ruf
Herr, Jesus Christus,
durch deine innige Liebe zum Vater steht auch uns der Himmel offen.
Herr, erbarme dich.
Du lässt uns teilhaben an deiner Liebe und Einheit mit dem Vater.
Christus, erbarme dich.
Du sendest uns den Geist der Einheit.
Herr, erbarme dich.
Gebet
Guter Gott, du hast uns Menschen unterschiedlich geschaffen. Wir danken dir für die Vielfalt. Wir danken dir, dass jeder Mensch uns bereichert. Mache uns offen füreinander. Dein Sohn Jesus hat für uns gebetet, dass es uns gelingt, eins zu sein, einander zu verstehen und anzunehmen. Sein Wort, das wir jetzt hören, gebe uns dazu die Kraft, es mache uns bereit, uns immer wieder zu versöhnen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Evangelium (Johannes 17, 20-26)
In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete: Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben. Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins sind, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und sie ebenso geliebt hast, wie du mich geliebt hast. Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor Grundlegung der Welt. Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und ich in ihnen bin.
Gedanken zum Evangelium:
Es war still in ihrer Wohnung. Sie saß am Fenster und blickte auf die nasse Straße. Jeder Schritt im Treppenhaus ließ ihr Herz stolpern. Doch die Schritte zogen vorbei, der Schlüsselbund klirrte in einem anderen Schloss.
Sie stellte seinen Teller trotzdem auf den Tisch, faltete die Serviette, zündete eine Kerze an. Ihr Licht sang von Sehnsucht und Hoffnung.
Auch der Seher Johannes ist voller Erwartung. Er ersehnt das baldige Kommen Jesu. Nach all den Visionen, von denen er erzählt – wir haben sie an den vergangenen Sonntagen der Osterzeit gehört –, steht nun die Aussicht auf den Beginn des Gottesreiches im Raum. Ähnlich geht es uns ja mit unseren Erwartungen, wenn wir auf den Freund oder die Freundin warten: wir freuen uns auf eine schöne Zeit, eine andere, neue Qualität. Es ist eine Zeit, in der wir eine tiefe, ja innige Gemeinschaft miteinander erwarten. Wer so etwas schon einmal gespürt hat, erinnert sich an das Glück, das darin liegt. Er ersehnt den tiefen inneren Frieden, der solchen Momenten eigen ist. Es ist ein wahrhaft starkes Gefühl, zu wissen, dass ich nicht alleine bin und dass andere ähnlich denken wie ich. Diese Zusammengehörigkeit, die sich an einer Idee oder einem gemeinsamen Ziel festmacht, lässt uns im besten Sinne Dinge tun, die wir uns alleine kaum zutrauen würden. Sie ermöglicht es uns, Projekte anzugehen und wichtige Aufgaben zu gestalten. In diesem Miteinander wird eine ganz besondere Energie frei, die auch von außen zu spüren ist und andere anzustecken vermag. Ein ganz besonderer Geist weht.
Ein aktuelles Beispiel für eine solche Einheit ist die Wahl eines neuen Papstes beim Konklave. Die Kardinäle versammeln sich in der sixtinischen Kapelle, einem (ganz besonderen ) Gotteshaus. Sie bleiben so lange zusammen, bis sie sich auf einen von ihnen mehrheitlich geeinigt haben. Auch wenn über das Konklave Stillschweigen bewahrt wird, so liegt es doch nahe, dass trotz aller Unterschiede in solchen Situationen ein gutes Miteinander ebenso hilfreich ist wie der Geist Gottes. Anders als bei den Parteien in der Politik gibt es keine festen Koalitionen, sondern jeder kann, darf und muss sich einbringen und dazu – nicht nur äußerlich – Teil dieser Einheit sein.
Neben der Energie für neue Projekte schenkt ein solches Netzwerk der Einheit aber auch Kraft und Mut, es trägt mich ganz besonders da, wo ich meine Grenzen erfahre, etwa in Zeiten von persönlicher Not, von Verlust oder großer Sorge um andere. In dieser Einheit erfahre ich auch Sinn, wenn ich im Alter oder in schwerer Krankheit scheinbar nichts mehr beitragen, sondern wenn ich den anderen „nur noch“ mit Güte und Gelassenheit, mit meinem Einfach-Da-Sein und Zuhören begegnen darf. Eine solche Einheit, in der jede und jeder sich mit seinen unterschiedlichen Gaben einbringt und die Gemeinschaft beschenkt, ist Heimat für den Geist Gottes.
Gewiss wird dieser Geist auch von Außenstehenden wahrgenommen und kann besonders in Lebenswelten, die von Anonymität und Macht geprägt sind, die Herrlichkeit Gottes sichtbar und greifbar machen. Da mag es den Menschen von heute so gehen, wie dem Seher Johannes: Sie spüren die Sehnsucht nach der Wiederkunft Gottes, nach der Liebe, die diese Einheit stiftet und erhält.
Sr. Johanna Elisabeth Behr aus dem Kloster Oberzell in Würzburg hat das 1987 in einem Lied zum Ausdruck gebracht: Ich lasse meine Sehnsucht in den Himmel wachsen, ihre Zweige berühren die Ewigkeit. Mehr als ein Traum: die Sehnsucht nach Liebe, Isolation ist nicht das Ende. Wir werden gemeinsam Hand in Hand dem Himmel entgegen gehen.
Folgen wir gemeinsam unser Sehnsucht und gehen dem Himmel entgegen!
(Angelika Kunkel)
Lied: Wir wollen alle fröhlich sein (Gotteslob 326)
Fürbitten
Jesus hat in inniger Beziehung zu Gott, den er seinen Vater nannte, gelebt. Für die, die sich in dieser Welt zu ihm bekennen, wünscht er sich, dass auch sie in Einheit mit ihm leben. Zu ihm dürfen wir mit unseren Bitten kommen:
Die Einheit der Christen beginnt in der innigen Beziehung zu Jesus.
Wir bitten dich, führe alle wieder zusammen, deren Wege sich im Lauf der Jahrtausende getrennt haben.
Das Chaos, das kriegerische Konflikte immer wieder hinterlassen haben, hat danach immer wieder Initiativen zu einem neuen Miteinander entstehen lassen.
Wir bitte dich auch heute um Menschen, die sich für die Vision einer globalen Einheit einsetzen.
Der Friede unter den Menschen beginnt damit, wie sie voneinander denken und miteinander reden.
Wir bitten dich um Frieden in der großen und in unserer je persönlichen kleinen Welt.
Du hast uns in der Taufe in deine Einheit mit dem Vater aufgenommen.
Wir bitten dich, hilf uns auf diesem begonnenen Weg ein Leben lang weiterzugehen.
Du gibst uns die Hoffnung, durch dich an der Herrlichkeit Gottes Anteil zu haben. Wir bitten dich für unsere Verstorbenen um die Erfüllung deiner Verheißung.
Christus, göttliches Wort in unsere Welt hinein gesprochen, dir danken wir, dich loben und preisen wir in der Einheit mit dem Vater und dem Heiligen Geist. Amen.
Einleitung zum Vaterunser
Wenn wir Christen von Gott sprechen, dann sprechen wir von dem Gott, den Jesus Christus uns gezeigt hat. Er, Gott, der uns liebt und beschenkt. Der wie ein guter Vater und eine liebende Mutter sich um uns sorgt. Lasst uns nun mit dem Gebet, das Christus uns gelehrt hat, zu diesem Gott beten: Vater unser ...
Segensgebet
Guter Gott, wir sind dankbar für das Zusammensein mit dir und untereinander, für alles, womit oder auch worin wir bestärkt wurden, und auch für jenes, was uns als Frage oder Aufgabe oder auch als Sehnsucht entgegenkam. Wir nehmen die Worte aus dem Abschiedsgebet deines Sohnes mit in unseren Alltag hinein. Schenke du die Einheit, die wir suchen in der Welt, und lass uns Boten und Botinnen deiner Liebe sein.
Dazu segne uns der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Lied: Sonne der Gerechtigkeit (Gotteslob 481)
Der Hausgottesdienst zum Download:
WzS_2025-06-01_Dirk Rudolph
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