Wort zum Sonntag - 14.02.2025 - Bernd Keller, Familienseelsorger
Wort zum Sonntag,
16.02.2025
Wer und / oder was ist dein G-O-T-T ?
Jeder Mensch hat „etwas“ das er anbetet, verehrt … eine tiefste Überzeugung, eine Quelle seiner Hoffnung und Sicherheit. Doch worauf richtet sich das Herz aus?
Die Frage ist: Wer oder was ist unser „G-O-T-T“?
Wem und was fühlen wir uns mit unserem Gewissen – der höchsten Instanz des Menschen – verpflichtet - „gehörig“? Auf dem Weg zu einer Antwort habe ich mich für den Psalm entschieden, der in den sonntäglichen Lesungen vorgesehen ist: Psalm 1 – dieser zeigt uns zwei Wege – den Weg „der Gerechten“ und den der „Gottlosen“ (gewissenlosen).
Im Psalm 1 heißt es: "Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt, wo die Spötter sitzen, sondern hat Lust am Gesetz des HERRN und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht! Der ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht; und alles, was er tut, gerät wohl."
Dieser Psalm spricht von einer tiefen Wirklichkeit und Wahrheit: Wer auf den lebendigen und in sich liebenden „Gott“ Jesu vertraut, ist voll der Liebe und des Lebens. Das zeigt sich nicht in „äußeren Erfolgen“ (Erfolg ist KEIN Name Gottes), aber in einer inneren Stabilität, Kohärenz und Resilienz – wie ein Baum, dessen Wurzeln tief im Wasser des Lebens und der Liebe verwurzelt sind.
Entlang des Psalms möchte ich ihnen heute fünf Optionen für den Alltag mitgeben und sie jeweils mit einem kurzen Beispiel illustrieren:
- Vermeide lieblose und böswillige Einflüsse –
Achte darauf, welche Stimmen du in deinem Leben zulässt. (Psalm 1,1)
Ein Beispiel: Katharina verbringt viel Zeit mit Kollegen, die ständig lästern und sich über andere lustig machen. Irgendwann bemerkt sie, dass sie selbst negativ über andere spricht. Sie entscheidet sich bewusst, ihren Umgang zu ändern und merkt, wie sich ihr Herz wieder weitet und verändert.
- Lebe mit Gottes Wort der Liebe –
Lies die Bibel regelmäßig und lass dich davon liebevoll prägen. (Psalm 1,2)
Ein Beispiel: Tim beginnt, jeden Morgen einen kurzen Abschnitt aus der Bibel zu lesen und über die Worte zu meditieren und zu reflektieren. Er merkt, wie sich seine Perspektive im Alltag verändert, weil er auch auf die göttliche Geistkraft Jesu vertraut, und sich nicht von seinen eigenen Plänen und Sorgen auffressen lässt.
- Suche Gemeinschaft mit Gläubigen –
Ermutigt euch gegenseitig in Liebe, Hoffnung und Glauben. (Psalm 1,3)
Ein Beispiel: Sophie hat oft Zweifel in ihrem Glauben. Doch sie trifft sich regelmäßig mit einer Hausgemeinde. Dort erlebt sie, wie andere ähnliche Herausforderungen haben und gemeinsam im Gebet ermutigt werden.
- Vertraue Gott in allen Lebenslagen –
Jesus ist die Quelle der Liebe und des Lebens.
Ein Beispiel: Max verliert seinen Job und weiß nicht, wie es weitergeht. Anstatt in Panik zu geraten, vertraut er auf Gott, hofft, betet und erlebt, wie sich plötzlich neue Türen öffnen, die er vorher nicht gesehen hat.
- Bleibe standhaft in Prüfungen –
Gott führt dich durch schwierige Zeiten.
Ein Beispiel: Anna bekommt eine schwere Diagnose vom Arzt. Anstatt zu verzweifeln, entscheidet sie sich, ihren Glauben an Jesus nicht aufzugeben. Sie erlebt inmitten der Krankheit Trost, Zuversicht und inneren Frieden.
Die zentrale Frage in allen Lebenslagen bleibt: Wer ist dein „GOTT“? Wer oder was prägt, beeinflusst und bestimmt dein Leben?
Als Seelsorger über Jahrzehnte bin ich überzeugt – wer Jesus vertraut, steht sicher gebunden in sicherem Grund, und ist verwurzelt in der göttlichen Liebe die niemals aufhört!
Bernd Keller, Ehe- und Familienseelsorger im
Dekanat / Landkreis Bad Kissingen