Ernte-Dank-Gottesdienst
Brot-Teilen in Winkels am 06. Oktober 2019
Wie interessant und gut: an diesem Sonntag war vieles anders – und doch hatten wir die gleiche Begegnung in unserem Gotteshaus St. Bonifatius. Zahlreiche Kinder, ihre Eltern und teils Großeltern hatten sich eingefunden, um die Wortgottesfeier am heutigen Sonntag mit Leben zu füllen. Und auch viele andere Gemeindemitglieder waren gekommen.
Mit 10:00 Uhr war sicher eine familiengerechte Uhrzeit gewählt worden. Mit den Familien waren auch die Erzieherinnen unseres Kindergartens da, die nicht nur einige Vorarbeit geleistet hatten, sondern auch bei den Einsätzen der Kleinsten im Gottesdienst aktiv gefragt waren.
Unsere Gemeindereferentin Regina Bühner hatte einen lebendigen Familien-Gottesdienst vorbereitet und diesen (mit weiterer Unterstützung von 5 Minis und Rüdiger Greubel an der Orgel) geleitet.
Ihr ist der Spagat gelungen, den unterschiedlichen Kirchenbesuchern Glaubensinhalte, Sinn des heutigen Kirchenfestes sowie die individuelle Liturgie mit besonderen Akzenten – insbesondere auch Liedern - hör- und spürbar zu vermitteln. Ihre natürliche Autorität, gepaart mit einem professionell strukturierten Vorgehen und der charmanten Gelassenheit hat diese Wortgottesfeier (mit einer für Gottesdienste ungewöhnlichen Geräuschkulisse und ziemlich viel Bewegung) zu einem wirklichen Ernte-Dank-Fest gemacht.
Aus Anlass dieses Festes waren auf und um den Altar in vielfältiger Weise Früchte des Feldes und auch Brot und Wasser platziert. Die Kinder konnten, die ihnen dazu gestellten Fragen, gut beantworten. Wie lebenswichtig für uns Brot und Wasser ist, wurde in einer von den Erzieherinnen vorgelesenen Geschichte deutlich, in der ein Mann als seinen Lebenswunsch den Besitz von Reichtum in Form von Gold anstrebte. Kurz gesagt, der Wunsch wurde ihm gewährt. Aber was passierte: Alles, was er anfasste, wurde zu Gold. Darunter auch das Brot und das Wasser, was er verzehren wollte (und damit wurde ihm klar, das Gold nicht seine Überlebensbedürfnisse stillen konnte).
Um Brot ging es auch bei der Aktion „Mini-Brote“, die nach dem Gottesdienst von Mitgliedern des Gemeindeforums verkauft wurden. Die Brote waren (wie immer) gespendet – dafür ein großes Vergelt’s Gott! Der gesamte Erlös wiederum kommt dem Indienprojekt von Pater Raja „Vanakkam Coddalore“ zugute!
Regina Bühner hatte diese Brote und die Früchte und Lebensmittel am Altar zuvor gesegnet.
In einer Wortgottesfeier sind Eucharistie und Kommunion kein Bestandteil; stattdessen haben wir Brot geteilt. Regina Bühner nahm dazu das Evangelium zur Grundlage, in dem Christus 5 Brote und 2 Fische vermehrte, sodass 5.000 Männer gespeist werden konnten, und wovon noch 12 Körbe übrigblieben. Analog durften heute alle Gottesdienstbesucher ausgegebene Brote teilen, in dem sich jeder ein Stück abbrach und den Rest an den Nachbarn weitergab. Auch bei uns war Brot übrig.
Aus dem Evangelium des heutigen Sonntags (Lukas, Kap, 17 Verse 5 – 10) hatte Regina Bühner die Verse entnommen, in denen seine Jünger Jesus fragten: „Hilf uns, dass unser Glaube größer wird!“ Er sagte daraufhin: „Selbst, wenn euer Glaube so winzig wäre wie ein Senfkorn, könntet ihr diesem Maulbeerbaum befehlen: Reiß dich aus der Erde und verpflanze dich ins Meer!“
Dazu stellte die Gemeindereferentin in den Raum: Was ist denn ein kleiner Glaube, und ist das nicht genug? Kleiner Glaube kann sein, wenn die Mutter ihre Kinder beim Verlassen des Hauses segnet; kleiner Glaube kann sein, wenn wir vor dem Essen beten.
Bei einer solch lebendigen Wortgottesfeier darf Beifall nicht fehlen, und so wurde nach den Abschnitten, an denen die Kleinsten aktiv waren, lebhaft applaudiert.
Nicht fehlen durften offenbar auch die Fotos, die manche Eltern wie selbstverständlich machten. Freuen wir uns, dass auch das Ereignis „Kirche“ wert ist, festgehalten zu werden.
6. Oktober 2019
Karola Kleinhenz